Die besten Jobbörsen im Test
Finden und gefunden werden
Jobbörsen gibt es wie Sand auf der Baustelle. Wer Personal im Architektur- und Baubereich sucht, kann zwischen speziellen Fachportalen wie Competitionline oder allgemeinen Stellenmärkten wie Stepstone wählen. Doch mit welchen Jobbörsen kommen diejenigen am besten zurecht, die in unserer Branche eine Stelle suchen? Ute Schroeter hat es getestet.
Die Expertin
Dipl.-Ing./Dipl.-Journ. Ute Schroeter hat 2017 die jobLESE GmbH gegründet. Der Name ist hier Programm: Das Unternehmen recherchiert in zahlreichen Stellenportalen Stellenangebote für bestimmte Berufsgruppen, so auch für die Architektur- und Baubranche, und sammelt sie in einer Datenbank. Nutzer des Internetportals www.joblese.de können die für sie relevanten Stellenangebote täglich mit einem Klick abrufen. Daher kennt Ute Schroeter aus der jahrelangen Recherchearbeit zahlreiche Jobportale.
Qualitätsmerkmale für Jobbörsen
Fachinformations-Angebot
Die Qualität des fachlichen Drumherums ist bei Fachportalen wichtig, um auch diejenigen auf die Seite zu locken, die gar keinen Job suchen und mehr durch Zufall ein Angebot sehen, das auch für Tochter, Sohn oder Schwiegertochter passen könnte.
Anzahl der Jobangebote
Vierstellige Suchergebnisse sind bei allgemeinen Jobbörsen wie Stepstone üblich und in der Regel auch aktuell. Nachteilig ist, dass bei so hohen Trefferquoten die Wahrscheinlichkeit sinkt, dass die Anzeige auch gesehen und gefunden wird. Bei fünfstelligen und mehr Suchergebnissen sind garantiert zahlreiche Angebote nicht mehr aktuell. Generell gilt, dass eine niedrigere Trefferquote eher für Qualität spricht als eine zu hohe.
Filtertiefe
Bei hohen Trefferquoten sollte man auf die Filtertiefe schauen, die eine Jobbörse anbietet. Ein paar mehr Kriterien außer Stichwort und Ort sollten es schon sein.
Teil 1: Fachportale
Baunetz
Baunetz hat sich auf die Planungsbranche, vornehmlich Architektur und Hochbau, spezialisiert. Allerdings herrscht erst einmal etwas Verwirrung, wenn man zur Startseite gelangt. Nicht so elegant wie andere Architektur-Portale wirkt die Eintrittskarte zur Baunetzwelt, allein die Menü- und Druckknopfüberschriften kommen recht mickrig daher. Da muss man schon ein bisschen die Augen zusammenkneifen, bis man den Stellenmarkt gefunden hat. Anerkennung gebührt allerdings der guten Sortierung der Jobbörse. Ein kurzer Schnelltest offenbarte 437 Stellen im Architekturbereich und 122 im Bauingenieurwesen der letzten vier Wochen. Allerdings sind die Filtermöglichkeiten nicht so differenziert wie bei anderen Jobbörsen. Die Filtermaske bietet nur die üblichen Kriterien wie Ort und Stichwort, darüber hinaus sind aber auch noch die fachliche Ausrichtung, z. B. zwischen Architektur- und Bauingenieur-Jobs, und die Art des Arbeitgebers unterscheidbar. Eine Stellenanzeige lässt sich recht bequem über ein Internetformular aufgeben, allerdings bleibt der Preis im Dunkeln. Baunetz ist meiner Meinung nach ein fachlich hochwertiges Angebot, dem ich nur wegen des etwas unübersichtlich gestalteten Webdesigns ein Sternchen abziehe. Aber ein Vier-Sterne-Stellenmarkt kann sich doch auch sehen lassen.
Filtermöglichkeiten | Ort, Stichwort, Fachrichtung, Art des Arbeitgebers |
Jobs Architektur | rd. 420 pro Monat |
Jobs Bauingenieurwesen | rd. 120 pro Monat |
Newsletter mit Jobangeboten? | Ja |
Gesamtbewertung ★ ★ ★ ★ ☆
Bauingenieur24
„Quadratisch, praktisch, langt“ – mehr schien beim Erscheinungsbild des Online-Berufsportals für das Bauwesen nicht drin gewesen zu sein. Bilder? Kaum, wenn man die zahlreichen Logos der Firmen und Werbepartner abzieht. Es fehlt an Konkurrenz, andernfalls dürfte es sich bauingenieur24 kaum leisten können, seiner Leserschaft eine solche digitale Buchstabenwüste zumuten zu dürfen. Wer sich nicht davon abschrecken lässt, findet bei einer Blitzabfrage 472 Stellenanzeigen im Erscheinungszeitraum der letzten 6 Wochen, ca. die Hälfte davon richtet sich auch an Architekten (m/w/d). Der Stellenmarkt ist leicht auffindbar, allerdings beschränken sich die Filtermöglichkeiten nur auf den Arbeitsort und eine Stichwort-Suche. Dafür haben Bewerberinnen und Bewerber die Möglichkeit, ihr Profil einzugeben. Anzeigenpreise bleiben unter Verschluss, solange man sich nicht die Mediadaten bestellt. Aus meiner Sicht ein inhaltlich gut gemachtes Onlineportal mit umfassendem Fachteil in äußerst schlechtem Look. Mag sein, dass das Design Jobsuchenden egal ist, mir als Anzeigenkundin wäre es nicht egal. Denn nur wer gerne auf der Seite verweilt, und da isst das Auge nun mal mit, wird auch mit wachsender Wahrscheinlichkeit mein Stellenangebot entdecken. Aus diesem Grund: kein Flop, aber auch nicht Top.
Filtermöglichkeiten | Ort, Stichwort, |
Jobs Architektur | rd. 160 pro Monat |
Jobs Bauingenieurwesen | rd. 320 pro Monat |
Newsletter mit Jobangeboten? | Ja |
Gesamtbewertung ★ ★ ★ ☆ ☆

Competitionline
Ein ähnlich gelagertes Bau-Fachinformationsangebot wie Baunetz findet sich beim Onlineportal „Competitionline“. Unter dem Reiter „Jobmarkt“ kommt eine sehr gepflegte Stellenbörse zum Vorschein. Competitionline fördert bei einer spontanen Suchabfrage insgesamt 481 Stellenanzeigen der letzten vier Wochen zutage, die meisten richten sich an Architekten. Das Portal bietet eine etwas bessere Filtertiefe im Vergleich zu Baunetz. Neben den üblichen Filtermöglichkeiten wie dem Ort und einer Stichwortsuche sowie der Auswahl einer Fachrichtung, kann man noch die Art der Beschäftigung angeben, also z. B. „Teilzeit“ oder „freie Mitarbeit“. Die Ergebnisse werden chronologisch geordnet, wobei die höherpreisigen Top-Jobs zuerst angezeigt werden. Die User werden auch über einen Newsletter und Social Media bezüglich aktueller Stellenangebote informiert. Mein Gesamteindruck der Seite ist insgesamt sehr positiv, ihre schlichte Eleganz überzeugt und als Anzeigenkundin im Bau- und Architekturbereich würde ich mich gleich „richtig“ fühlen. Daher fünf Sterne und den Testsieg im Bereich Fachportale für Competitionline.
Filtermöglichkeiten | Ort, Stichwort, Fachrichtung, Art des Arbeitgebers, Art der Beschäftigung |
Jobs Architektur | rd. 350 pro Monat |
Jobs Bauingenieurwesen | rd. 50 pro Monat |
Newsletter mit Jobangeboten? | Ja |
Anzeigenpreis | Anzeigenpreis ca. 400 Euro (netto) Basic, ca. 800 Euro (netto) Top Job mit gesonderter Platzierung für 4 Wochen |
Gesamtbewertung ★ ★ ★ ★ ★
Architektenjob
Das Portal hat sich auf Architektenjobs spezialisiert und bietet die mit Abstand günstigsten Online-Anzeigenpreise im Vergleich zu den anderen Fachportalen an. 60 Euro schlagen bei einer 4‑wöchigen Veröffentlichung zu Buche, bei 20 Wochen werden 250 Euro fällig (wobei sich der Sinn einer 20 Wochen alten Stellenanzeige kaum erschließt). 60 Euro sind vergleichsweise wenig für eine Stellenanzeige, betrachtet man aber die Machart der Seite, stellt sich schon die berechtigte Frage, ob das nicht doch zu viel ist. Denn es gibt keinen Grund, auf diese Seite zu reisen, außer man ist auf Jobsuche. Das Portal bietet weder ein redaktionelles Angebot noch fachlichen Input. Damit fällt das „Ich-treibe-mich-mal-auf-der Seite-rum-und-sehe-dann-zufällig-eine-tolle-Stellenanzeige“ schon mal weg. Eine Blitzrecherche lieferte 150 Architektur-Jobs zutage, ca. 100 waren im Bauingenieurwesen angesiedelt, ein Großteil stammte vom Jobbörsen-Marktführer „Stepstone“. Es scheint eine automatisierte Schnittstelle dorthin zu geben, über die Anzeigen eigenständig einfließen. Immerhin sind die Stellenanzeigen tagesaktuell, jedoch lohnt sich eher ein Besuch bei Stepstone direkt hinsichtlich der Jobausbeute. Einen Mehrwert bietet Architektenjob kaum, weder für Bewerber noch für Arbeitgeber. Für den guten Willen bleibt ein Sternchen übrig.
Filtermöglichkeiten | Ort, Stichwort |
Jobs Architektur | rd. 150 pro Tag überwiegend von Stepstone |
Jobs Bauingenieurwesen | rd. 100 pro Tag überwiegend von Stepstone |
Newsletter mit Jobangeboten? | Nein |
Anzeigenpreis | a. 60 Euro (netto) für 4 Wochen, 250 Euro (netto) für 20 Wochen |
Gesamtbewertung ★ ☆ ☆ ☆ ☆
Teil 2: Allgemeine Jobportale
Indeed
Indeed – nicht Ingrid – heißt die Metajob-Suchmaschine, die derzeit ziemlich penetrant Fernsehwerbung macht. Bei diesem Jobportal handelt es sich um eine Stellenbörse, die per Robots Stellenanzeigen von Webseiten und anderen Jobportalen einsammelt und auf der eigenen Seite veröffentlicht. Kein Wunder also, dass solche Portale zahlenmäßig ziemliche Angeber sind. Das Stichwort „Architekt“ liefert 13.089 (!) Treffer zutage, gleich vorneweg ein nicht zu unserer Branche passender „IT-Architekt“. Viele Metajob-Suchmaschinen sind relativ dumm und machen sich gar nicht erst die Mühe, solche „Feinheiten“ unterscheiden zu können. Dazu gehört auch Indeed. Personalsuchende können zwar auch eine kostenlose Stellenanzeige aufgeben, die angesichts der fünfstelligen Suchergebnisse aber wohl kaum eine Chance auf Sichtbarkeit hat. Für diese muss man zahlen, bei Indeed kann man ein Tagesbudget festlegen. Den Job-Alert, der einen der Suchabfrage entsprechend per E‑Mail mit passenden Jobangeboten versorgt, habe ich schnell wieder abbestellt, weil immer die gleichen Angebote reinkamen und sehr viele „Softwarearchitekten“ dabei waren. Tut mir leid, liebe Ingrid. Masse ist eben nicht gleich Klasse: zwei Sternchen.
Filtermöglichkeiten | Ort, Stichwort, weitere u. a. „Anstellungsart“ und „Sprache“ |
Jobs Architektur | rd. 13.000, unbekannter Zeitraum |
Jobs Bauingenieurwesen | rd. 7.500, unbekannter Zeitraum |
Newsletter mit Jobangeboten? | Ja, sogenannter „Job-Alert“ lässt sich aktivieren |
Anzeigenpreis | Selbstgewähltes Tagesbudget, kostenlose Anzeigen möglich |
Gesamtbewertung ★ ★ ☆ ☆ ☆

Kimeta
Auch Kimeta ist eine Metajobsuchmaschine. Bei Eingabe des Stichwortes „Architekt“ spuckt das System 2.006 Treffer aus, bei „Bauingenieur“ sind es 785 Treffer. Das macht schon mal einen deutlich besseren Eindruck als bei Indeed mit seinen fünfstelligen Suchergebnissen. Richtig beeindruckt haben mich die sehr guten Filtermöglichkeiten bei kimeta. Man kann neben dem Üblichen zum Beispiel nach „Benefit“ filtern, sich also Jobs mit flexiblen Arbeitszeiten oder besonderer Familienfreundlichkeit anzeigen lassen. Auch Stichworte wie HOAI und BIM bietet kimeta an. Eine Einzelanzeige, die für 90 Tage sichtbar ist, kostet 690 Euro, für 8.000 Euro sind Premium-Pakete zu haben. Preislich gibt es nichts zu meckern. Als nachteilig erweist sich im Vergleich zu den Fachportalen die Vielzahl an Angeboten, die die Sichtbarkeit des eigenen Stellenangebots deutlich schmälert. Trotzdem: vier Sterne und gleichzeitig mein Favorit unter den allgemeinen Jobbörsen.
Filtermöglichkeiten | sehr große Auswahl, von „Vertrag“ bis „Benefit“, auch Fachbegriffe |
Jobs Architektur | rd. 2.000, unbekannter Zeitraum |
Jobs Bauingenieurwesen | rd. 785, unbekannter Zeitraum |
Newsletter mit Jobangeboten? | Ja, sogenannter „Job-Alert“ lässt sich aktivieren |
Anzeigenpreis | Einzelanzeige ab 690 Euro für 90 Tage sichtbar |
Gesamtbewertung ★ ★ ★ ★ ☆
Stepstone
Stepstone gilt als Marktführer unter den Jobbörsen, in denen so gut wie alle Berufe gelistet sind. Das Jobportal liefert beim Keyword „Architekt“ 6.117 Treffer, bei „Bauingenieur“ 5.378 Treffer. Anders als bei den Metajob-Suchmaschinen handelt es sich aber nur um direkt bei Stepstone geschaltete Anzeigen, bei denen man davon ausgehen kann, dass diese auch aktuell gehalten werden. Bei einer Google-Recherche mit den Stichworten „Jobs“ oder „Stellenangebote“ landet die Jobbörse nicht ganz oben. Das hat der Marktführer vermutlich auch gar nicht nötig, denn er agiert viel geschickter und subtiler. Das Portal klinkt sich auf allen möglichen Seiten und Fachportalen mit seinen Angeboten ein, um die Sichtbarkeit der Inserate zu erhöhen, so auch bei Architektenjob.de. Was die Filtermöglichkeiten angeht, präsentiert sich Stepstone ähnlich wie Indeed, reicht aber nicht an kimeta heran. Daher: drei Sterne, gutes Mittelfeld.
Filtermöglichkeiten | Ort, Stichwort, weitere übliche wie „Arbeitszeit“ und „Berufserfahrung“ |
Jobs Architektur | rd. 6.000 Treffer pro Monat |
Jobs Bauingenieurwesen | rd. 5.000 pro Monat |
Newsletter mit Jobangeboten? | Ja, sogenannter „Job-Alert“ lässt sich aktivieren |
Anzeigenpreis | ab 995 Euro, für 30 Tage sichtbar |
Gesamtbewertung ★ ★ ★ ☆ ☆
Monster
Monster kann man als das etwas günstigere Stepstone bezeichnen, für 795 Euro ist eine Basisanzeige zu haben, die für 30 Tage sichtbar ist. Trotzdem kommt Monster zahlenmäßig an den Marktführer nicht heran. 2.503 Jobs passen zum Stichwort „Architekt“, fast genauso viele entfallen auf „Bauingenieur“. Was mir gleich positiv aufgefallen ist: das angenehme Design. Hier hat sich jemand wirklich Mühe gegeben, die Seite einladend und übersichtlich zu gestalten. Etwas dürftig fallen die Filtermöglichkeiten aus: Nur Stichwort, Arbeitsort, Umkreissuche und das Veröffentlichungsdatum werden angeboten. Aus Sicht eines Personalsuchenden halte ich eine Stellenanzeige hier für solide aufgehoben. Für die Bewerberseite ist die Auswahl an Angeboten zwar kleiner, aber auch feiner: drei Sterne, oberes Mittelfeld.
Filtermöglichkeiten | Ort, Stichwort, weitere übliche wie „Arbeitszeit“ und „Berufserfahrung“ |
Jobs Architektur | rd. 2.500 pro Monat |
Jobs Bauingenieurwesen | rd. 2.500 pro Monat |
Newsletter mit Jobangeboten? | Ja, sogenannter „Job-Alert“ lässt sich aktivieren |
Anzeigenpreis | ab 795 Euro, für 30 Tage sichtbar |
Gesamtbewertung ★ ★ ★ ☆ ☆
Titelbild: Foto von Vlada Karpovich / Pexels